Rückblick
Open-Air
29.07.2020
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Eine Grande Dame auf unserer kleinen Bühne
Im Nikolausstiefel der Friedrich Wilhelm von Reden-Bibliothek steckte dieses Jahr ein ganz besonderes Präsent: Franziska Troegner mit dem Programm „Zwischen Frühstück, Gänsebraten und Gastritis‟. Die begnadete Fernseh-, Film- und Theaterschauspielerin schlüpfte dabei meisterlich in die verschiedensten Rollen – ein gewitzter Student, eine gestresste Personalchefin, ein schwuler Verkäufer, eine naive Fichte, ein kleiner Berliner Junge u. v. m.
Der gewitzte Student verdingt sich an Heiligabend als Weihnachtsmann und erklärt zwei Kindern, dass es keine Unart ist, als Schüler seinen Lehrern zu widersprechen oder als Teenager ohne Aufforderung zu reden. Nur dumme Schüler hören schließlich auf alles was die Lehrer sagen und nur faule Teenager reden lediglich nach Aufforderung. Die gestresste Personalchefin möchte einzig die diesjährige Weihnachtsfeier organisieren, jedoch die Sonderwünsche der andersgläubigen, knausrigen, rauchenden, trunk-süchtigen und/oder vegan lebenden Kollegen treiben die gute Dame in den Wahnsinn. Der schwule Verkäufer in einer Parfümerie ist einer verzweifelten Frau bei der Suche nach dem passenden Weihnachtsgeschenk für das Schwiegermonster mehr schlecht als recht behilflich. Die naive Fichte erlebt als Weihnachtsbaum sehr viele Dinge – eine schnelle Lastwagenfahrt, viele leuchtende Augen, einen köstlichen Plätzchenduft, einige derbe Frotzeleien und ein warmes Hundepipi. Der kleine Berliner Junge will dieses Jahr unbedingt den Weihnachtsmann für die Familie spielen und merkt erst später unter Tränen, dass man auf diesem Posten selbst keine Weihnachtsgeschenke bekommt. Oder vielleicht doch?
Diese tolle Vorstellung riss das Publikum vor Entzücken förmlich von den Sitzen. Zum Schluss verabschiedete sich Franziska Troegner mit den Worten:
„Zu Weihnachten kauft man Geschenke, welche man sich nicht leisten kann,
um damit Menschen zu bescheren und zu ärgern, welche man nicht leiden kann.‟
Text: Wenke Schanklies
Foto: http://www.agenturmosblech.de/damen/troegner/troegnergross/body_troegnergross.htm
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Im kleinen Rahmen ― Ein großer Abend!
„Ich denke ― also bin ich im Irrtum.“ Diese Worte leiteten am 3. Mai 2017 eine packende Darbietung in der Friedrich Wilhelm von Reden-Bibliothek ein. Die Künstlerin Bastienne Voss las, sang und spielte aus dem Buch „Glaub mir kein Wort“ – eine Sammlung aus 125 erstmals gedruckten Texten von Peter Ensikat. Der renommierte Kabarettist erörterte in den von 1969 bis 2008 verfassten Texten banale wie fundamentale Probleme Deutschlands mittels feinster Ironie und scharfer Satire.
In „Wir sind verbittert“ schildert ein Paar die drastische Minderung seiner Lebensqualität aufgrund des Einzuges einer Familie in dasselbe Mietshaus und deren fröhlich grüßender Kinder. In „Wettlauf zwischen Hasen und Igeln“ bestreiten 16 Millionen Ostdeutsche gegen 60 Millionen Westdeutsche ein ewiges Rennen und verlieren alles. In „Unsere Fremden“ wird Folgendes geschildert: Erstens wenige Deutsche haben etwas gegen wenige Fremde, zweitens Fremde (Afrikaner, Rumänen usw.) sind keine Menschen wie Deutsche und drittens ein Fremder (Andersdenkender, Andersfühlender usw.) kann heutzutage jeder Deutsche sein.
Die klugen Worte von Peter Ensikat verbunden mit der kraftvollen Stimme von Bastienne Voss beeindruckten das Publikum und führten zu vielen herzhaften Lachern, manchem ernsten Kopfnicken und einmal einem Kloß im Hals. Am Ende waren das Publikum und das Team der Bibliothek vollends begeistert.
Photo und Text: Wenke Schanklies
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WOW!!!
... dieser Ruf entfuhr allen 60 geladenen Gästen bei der Enthüllung des neusten Knüllers in der Rüdersdorfer Bibliothek – einem sensationellen Gemälde des Friedrich Wilhelm Graf von Reden.
Graf von Reden war einst Minister sowie Oberberghauptmann in Preußen und machte sich um den Rüdersdorfer Bergbau verdient. In Anerkennung dieser Leistungen wurden zahlreiche Objekte in Rüdersdorf nach Graf von Reden benannt. Das Redenportal, die Redenstraße und die Friedrich Wilhelm von Reden-Bibliothek sind nur einige Beispiele. Der 200. Todestag des Graf von Reden in diesem Jahr ermunterte das Bibliotheksteam dazu, den bedeutenden Namensgeber der Einrichtung besonders ehren zu wollen.
Aus einer kleinen Idee wurde schnell ein ambitioniertes Projekt, welches eine große finanzielle wie künstlerische Herausforderung darstellte. In der Arztpraxis Annemarie Genterczewsky, der Augenoptik Meyer, der Bumke GmbH, der Cemex, der Lindenapotheke, der REB Rüdersdorfer Elektroanlagenbau GmbH, der RLD Rüdersdorfer Landschaftsdesign GmbH, der TVC Multimedia und der Wohnungsbaugesellschaft Rüdersdorf mbH fand das Bibliotheksteam glücklicherweise interessierte Förderer für das Projekt, welche mit großzügigen Spenden dessen Realisierung möglich machten. Art-Designer Felix Seliger-Büssow verwirklichte schließlich die Idee des Bibliotheksteams mittels Farbe und Pinsel.
Am 24. Oktober 2015 ehrte das Bibliotheksteam nun offiziell Friedrich Wilhelm Graf von Reden mit einem Festakt, im Rahmen des „Tages der Bibliotheken“. Schauspieler Axel Poike las hierzu aus dem Buch „Über den Umgang mit Menschen“ und brachte den geladenen Gästen so dessen Verfasser Adolph Freiherr von Knigge näher, welcher ein Zeitgenosse sowie ein ”um drei Ecken“ Anverwandter des Graf von Reden gewesen war. Bürgermeister André Schaller würdigte in seinem anschließenden Vortag die große Rolle des Bergbaus und des Graf von Reden für Rüdersdorf. Bibliotheksleiterin Beate Schanklies richtete dann noch einige Dankesworte an die Förderer, den Art-Designer und das eigene Team für deren tollen Einsatz. Den Höhepunkt bildete die Enthüllung des sensationellen Gemäldes, jenes zeigt ein Porträt des Graf von Reden, eine Lithografie des intakten Redenportals, zwei Abbilder der ehemaligen Redenstraße und die Seitenansicht der Friedrich Wilhelm von Reden-Bibliothek.
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